Solar lohnt sich – Förderungen & Energiemanagement

Fördermittel & Umsetzung

„Solar lohnt sich nicht mehr?“ – Doch, und zwar mehr denn je!

Immer öfter höre ich: „Solar lohnt sich doch nicht mehr, das EEG wird bald abgeschafft.“ – und tatsächlich: Die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare‑Energien‑Gesetz (EEG) könnte in den nächsten Jahren wegfallen. Aber: Solar lohnt sich trotzdem – dank regionaler Förderprogramme, hoher Eigenverbrauchsquoten und cleverer Energiemanagement‑Systeme (EMS).

Förderprogramme: Hier steckt noch richtig Geld drin

Mit den passenden Programmen lassen sich PV, Speicher, Ladeinfrastruktur und teils auch EMS fördern. Eine Auswahl:

1) Stuttgart – Solaroffensive

  • PV: bis zu 20 % der Investitionskosten (max. 50.000 €)
  • Speicher: 300 €/kWp (max. 20.000 €)
  • Ladepunkte: 1.000 € je Ladepunkt
  • Balkonmodule: 200–300 € pauschal
  • EMS: förderfähig, wenn als Teil von PV + Speicher integriert (je nach Richtlinie)

2) Düsseldorf – Klimafreundliches Wohnen & Arbeiten

  • Wallboxen: 50 % Zuschuss (max. 2.000 €)
  • Fernwärmeanschlüsse: 20 % (max. 10.000 €) + Geschwindigkeitsbonus
  • EMS/Lastmanagement: indirekt förderbar im Zusammenspiel mit PV/Wallbox (Richtlinie beachten)

3) Berlin – SolarPLUS

  • PV, Speicher, Mieterstrom & Sonderlösungen (Fassade, Denkmalschutz, Gründach)
  • Balkonmodule: bis 250 €
  • Gutachten, Messkonzepte & Speicherintegration förderfähig
  • EMS: im Rahmen von Speicher-/Mieterstromprojekten integrierbar

4) Frankfurt – Klimabonus

  • Zuschüsse oder zinslose Kredite, typ. bis 30 % (max. 50.000 €)
  • Digitale EMS-Lösungen explizit förderfähig (Steuerung PV, Speicher, Wärmepumpe)

Hinweis: Konditionen können sich ändern. Es lohnt sich, vor Antragstellung die jeweils aktuelle Richtlinie zu prüfen.

Beispielrechnung – inkl. Energiemanagement

Angelehnt an die ADAC-Logik (10 kWp, Region Stuttgart):

PositionAnsatz
PV‑Anlage (10 kWp)25.000 €
Förderung Stuttgart (20 %)–5.000 €
Stromspeicher (8 kWh)8.000 €
Speicher-Förderung (300 €/kWp)–3.000 €
Wallbox (1 Stk.)1.200 €
Wallbox‑Förderung–1.000 €
Energiemanagement‑System (EMS)2.000 €
EMS‑Förderung (je nach Programm)−500 bis −800 €
Summe Invest36.200 €
Summe Förderung≈ 9.500–10.000 €
Effektive Kosten≈ 26.000 €

Mit EMS steigt die Eigenverbrauchsquote häufig deutlich (z. B. von ~30 % auf >70 %; abhängig vom Profil) – das reduziert laufende Stromkosten zusätzlich.

Warum jetzt handeln?

  1. EEG könnte auslaufen – Eigenverbrauch wird zum zentralen Renditetreiber.
  2. Fördermittel sind vorhanden – wer früh beantragt, profitiert.
  3. EMS steigert Unabhängigkeit – besseres Lastmanagement & Autarkie.
  4. Begleitung – von Fördermittel‑Check bis Empfehlung passender Umsetzungspartner.

Quellen

Bitte prüfen Sie vor Antragstellung die jeweils aktuelle Förderrichtlinie Ihrer Kommune/Institution.

Sie haben Fragen zu möglichen Fördermitteln, wünschen eine erste individuelle Kalkulation oder suchen Umsetzungspartner? Schreiben Sie mir – unverbindlich und unkompliziert. Mit dem Absenden stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Angaben zum Zweck der Kontaktaufnahme zu.

    © – Solar & Fördermittel | Dieser Beitrag stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar.

    Smart Meter lohnt sich doch – echte Einsparungen für E-Auto-Besitzer und Energiemanager

    Das intelligente Messsystem (Smart Meter) kostet laut Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) gesetzlich höchstens 40 Euro pro Jahr. Doch in der Praxis liegen die Kosten höher: Wer den Smart Meter in Kombination mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen (Energiespeicher, Wärmepumpe, E-Auto) nutzt, zahlt 50 Euro pro Jahr (LEW Verteilnetz GmbH, Preisblatt 2025).

    Zusätzlich ist für die Ansteuerung der Geräte eine Steuerbox erforderlich, die weitere 50 Euro pro Jahr kostet. Damit summieren sich die jährlichen Kosten auf 100 Euro.

    Dem gegenüber steht eine pauschale Rückvergütung von 132 Euro pro Jahr über Modul 1 nach §14a EnWG. Die einfache Rechnung:

    132 € Rückvergütung – 100 € Kosten = 32 € Gewinn pro Jahr – ohne weiteren Aufwand.

    Ideal für Haushalte mit nur einem Energiespeicher, aber ohne weitere steuerbare Verbraucher.

    Modul 3: Das Sparpotenzial steigt mit E-Auto und Wärmepumpe

    Für Nutzer mit E-Auto, Wärmepumpe und Energiespeicher wird es mit Modul 3 noch interessanter: Der Netzbetreiber legt zeitvariable Netzentgelte fest. Im Netzgebiet der LEW kostet das Netzentgelt im 1. Quartal (1. Januar bis 31. März) zwischen 10 und 15 Uhr nur 0,7 Cent/kWh statt der üblichen 8 Cent – eine Ersparnis von 6,2 Cent/kWh.

    Wer seinen Energiespeicher gezielt in dieses günstige Zeitfenster lädt, spart nicht nur beim Netzentgelt, sondern oft auch am Strommarkt: In dieser Zeit sind die Börsenstrompreise 8 bis 15 Cent günstiger.

    Allein mit diesem Feature lassen sich jährlich 50 bis 70 Euro sparen, abhängig von Speichergröße, Einsatzhäufigkeit und PV-Ertrag.

    E-Auto als Sparhebel

    Ein E-Auto mit 15–18 kWh/100 km Verbrauch und 20.000 km Jahresleistung verbraucht ca. 3.600 kWh pro Jahr. Wird das Fahrzeug konsequent im Niedriglastfenster oder über den Speicher geladen, ergibt sich eine jährliche Ersparnis von 500 bis 800 Euro.

    Wärmepumpe steigert Ersparnis

    Eine Wärmepumpe mit 5.000 kWh Jahresverbrauch spart ebenfalls, wenn sie tarif- und PV-optimiert betrieben wird: zusätzlich 700 bis 1.000 Euro pro Jahr.

    Kombiniert: bis zu 1.800 € jährlich sparen

    Die Gesamtrechnung:

    • Energiespeicher: 50–70 €
    • E-Auto: 500–800 €
    • Wärmepumpe: 700–1.000 €

    → Gesamtersparnis: 1.000 bis 1.800 Euro pro Jahr bei optimaler Nutzung mit Smart Meter, Steuerbox und Heimenergiemanagement.

    Fazit: Intelligente Messsysteme sind Pflicht – Home Energy Management macht’s profitabel

    Das intelligente Messsystem ist nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern der Schlüssel, um Netzentgelte und Stromkosten aktiv zu steuern. Aber: Erst in Verbindung mit einem intelligenten Home Energy Management System (HEMS) entfaltet der Smart Meter sein volles Potenzial.

    Nur wenn die Verbrauchseinrichtungen (E-Auto, Wärmepumpe, Speicher) gezielt gesteuert und auf die Tarifzeitfenster ausgerichtet werden, können Haushalte die finanziellen Vorteile voll ausschöpfen und mehrere Hundert bis über 1.000 Euro pro Jahr einsparen.

    Quellen:

    • Preisblatt Messstellenbetrieb LEW Verteilnetz GmbH (gültig ab 01.06.2025)
    • Netzentgelte Strom LEW Verteilnetz GmbH (gültig ab 01.01.2025)
    • Bundesnetzagentur

    Blackout in Spanien: Ein Weckruf für die Resilienz unserer erneuerbaren Energiesysteme

    Am 28. April 2025 kam es in Spanien und Portugal zu einem großflächigen Stromausfall. Innerhalb von nur fünf Sekunden fielen 15 Gigawatt an Stromerzeugung weg – der überwiegende Teil davon aus Photovoltaik. Diese plötzliche Lücke, die etwa 60 % des Strombedarfs entsprach, brachte das Stromnetz aus dem Gleichgewicht und führte zu einem mehrstündigen Blackout in weiten Teilen der iberischen Halbinsel.

    Zum Vergleich: Deutschland verfügt mittlerweile über rund 1,8 Millionen installierte Heimspeicher mit einer Gesamtkapazität von ca. 15,4 Gigawattstunden. Diese dezentrale Speicherkapazität könnte – richtig genutzt – in vergleichbaren Szenarien als wertvoller Puffer dienen, um die Netzstabilität zu sichern.

    Die führenden Hersteller in Deutschland und ihr Anteil am verbauten Bestand:

    HerstellerMarktanteilAnzahl installierte SystemeGesamtkapazität (GWh)
    BYD24 %ca. 432.000ca. 3,7
    sonnen20 %ca. 360.000ca. 3,1
    SENEC19 %ca. 342.000ca. 2,9
    E3/DC12 %ca. 216.000ca. 1,8
    Huawei5 %ca. 90.000ca. 0,8
    Andere20 %ca. 360.000ca. 3,1
    Gesamt100 %ca. 1.800.000ca. 15,4

    Diese Zahlen zeigen: In Deutschland ist bereits ein erheblicher Grundstock an Speicherkapazität in den Haushalten vorhanden – ein Potenzial, das die Resilienz des Stromnetzes stärken kann.

    Ein Weckruf für Europas Energiewende

    Während die genaue Ursache des Blackouts in Spanien noch untersucht wird, deuten erste Analysen darauf hin, dass die hohe Abhängigkeit von Photovoltaik ohne ausreichende Speicher und Backup-Kapazitäten zu einer Instabilität geführt hat. Ein plötzlicher Abfall der PV-Erzeugung – ausgelöst etwa durch Wetter, technische Störungen oder Steuerungsfehler – kann in einem System mit hohem PV-Anteil schnell kritische Folgen haben.

    Der Vorfall ist ein deutliches Signal: Wenn Europa seine Energiesysteme auf erneuerbare Energien umstellt, muss Resilienz von Anfang an mitgedacht werden.

    Vom Eigenverbrauch zur Netzstabilität

    In Deutschland bewegt sich die Speicherbranche von der reinen Eigenverbrauchsoptimierung hin zu einer aktiven Rolle im Energiesystem. Immer mehr Speicherhersteller entwickeln ihre Systeme so, dass sie gezielt auch Strom aus dem Netz laden können. Drei wesentliche Gründe treiben diese Entwicklung:

    1. Netzstabilität: Nach §14a EnWG können Netzbetreiber steuerbaren Verbrauch steuern und müssen Anreize wie Rückvergütungen von Netzentgelten bieten.
    2. Variable Strompreise: Verbraucher können durch dynamische Stromtarife Strom gezielt günstig einkaufen und speichern.
    3. Flexibilitätsmärkte: Speicher werden als virtuelle Kraftwerke zu einem Baustein der Energiewende.

    Kritische Infrastruktur: Die Schattenseite der Vernetzung

    Der Blackout in Spanien wirft aber auch Fragen zur Cybersicherheit auf. Obwohl kein Cyberangriff als Ursache bestätigt wurde, zeigt der Vorfall, wie verwundbar ein stark digitalisiertes, vernetztes Energiesystem sein kann. Wechselrichter und Heimspeicher gelten zunehmend als kritische Infrastruktur. Sollte es hier zu Sicherheitslücken kommen, könnten über zentrale Backend-Verbindungen theoretisch großflächige Ausfälle herbeigeführt werden – sei es durch Sabotage, Hackerangriffe oder Softwarefehler.

    Fazit: Ausbau ja – aber sicher und resilient

    Der Vorfall in Spanien ist ein Mahnmal: Die Energiewende muss nicht nur schnell, sondern auch robust und sicher umgesetzt werden. Speicher sind ein Schlüsselbaustein – doch sie müssen systemdienlich, cyberresilient und intelligent gesteuert sein. Die gute Nachricht: Die Hardware ist in Deutschland bereits in großer Zahl verbaut. Jetzt gilt es, die richtigen regulatorischen, technologischen und sicherheitsrelevanten Strukturen zu schaffen, damit diese Anlagen nicht nur zur Eigenversorgung, sondern auch zur Stabilität und Sicherheit des Stromnetzes beitragen.

    Home Energy Management Systeme (HEMS): Vom Nischenprodukt zur Alltagslösung

    Lange Zeit waren Home Energy Management Systeme (HEMS) vor allem etwas für Technikbegeisterte und Bastler. Mit Open-Source-Lösungen wie Home Assistant, evcc, ioBroker, KNX, OpenHAB oder FHEM konnten technikaffine Nutzer ihre Häuser automatisieren und große Verbraucher wie Wallboxen, Energiespeicher und Wärmepumpen effizient steuern. Doch in den letzten Jahren hat sich die Landschaft verändert: HEMS entwickeln sich vom Nischenprodukt zur massentauglichen Lösung – dank Innovationen von Geräteherstellern, neuen Marktteilnehmern und regulatorischen Anforderungen wie dem §14a EnWG oder dynamischen Stromtarifen.

    Ein rasant wachsender Markt: Das Potenzial für HEMS in Deutschland ist enorm:

    • 13 Millionen Einfamilienhäuser bieten einen breiten Anwendungsbereich
    • Bereits heute gibt es mehr als 1,5 Millionen Elektrofahrzeuge3,1 Millionen PV-Anlagen bis 20 kW, 1 Million Batteriespeicher bis 20 kW und 2 Millionen verbaute Wärmepumpen.
    • Bis 2030 werden ca. 6 Millionen Wärmepumpen und 15 Millionen Elektrofahrzeuge im Bestand sein.
    • Der intelligente gesteuerte Eigenverbrauch durch flexible Verbraucher (Elektrofahrzeug, Wärmepumpe und Batteriespeichr) ermöglicht wirtschaftliche Chancen sowie eine bessere Integration von PV-Anlagen in die Niederspannungsnetze.
    • Der §14a EnWG wird ein zentraler Treiber für HEMS in Deutschland. Er fordert die digitale Steuerbarkeit steuerbarer Lasten und etabliert HEMS als Verbindungspunkt zwischen Haushalten und Netzbetreibern – eine Entwicklung, von der Kunden durch reduzierte Netzentgelte in Höhe von mehreren Hundert Euro pro Jahr profitieren können.
    • Dynamische Stromtarife und variable Netzentgelte – ein HEMS kann die Spread zwischen teuren und günstigen Zeiten optimal nutzen, speziell in Verbindung mit variablen Netzentgelten 

    Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Markt für HEMS in den nächsten Jahren stark wachsen wird – angetrieben durch die zunehmende Elektrifizierung in den Sektoren Mobilität und Wärme sowie Anpassung der Last an lokale fluktuierende Erzeugung in Verbindung mit dem Stromnetz.

    Wie sieht ein HEMS heute in der Praxis aus?

    Die meisten Home Energy Management Systeme konzentrieren sich derzeit auf die lokale Kostenoptimierung. Sie steigern den Eigenverbrauch von PV-Anlagen, integrieren variable Stromtarife und überwachen den Energieverbrauch sowie die Kosten in Echtzeit. Viele Energiemanagement-Hersteller setzen auf Controller, Gateways oder Bridges, die entweder als eigenständige Geräte geliefert,bereits direkt in PV-Wechselrichter, Batteriespeicher oder Wallboxen integriert sind oder über Clouddienste funktionieren.

    Für Installateure ergeben sich daraus neue Möglichkeiten: Sie können ihr Angebot erweitern und vom reinen Solaranlageninstallateur zum Komplettanbieter für PV, Batteriespeicher, Wallboxen und HEMS werden. Das eröffnet ihnen die Chance, ein umfassendes Energiemanagementsystem aus einer Hand anzubieten – ein Mehrwert, der zunehmend von Kunden nachgefragt wird.

    Kosten und Geschäftsmodelle: Die Kosten für ein HEMS variieren je nach Anbieter und System:

    • Lokale hardwarebasierte HEMS kosten in der Regel zwischen 250 und 1000 Euro, oft inklusive Hardware (z. B. Controller oder Gateways).
    • Cloud-basierte HEMS bieten günstigere Einstiegslösungen mit Abo-Modellen typischerweise 3 bis 10 Euro pro Monat.
    • Nicht zu unterschätzen, Planung und Inbetriebnahme des jeweiligen Systems.

    §14a EnWG: Treiber mit aktuellen Herausforderungen

    Der §14a EnWG ist ein Notfallinstrument der Netzbetreiber und steht in Verbindung mit weiteren Folgen für den Netzbetreiber. Die flächendeckende Umsetzung der netzorientieren Steuerung über das Smart-Meter-Gateway in Verbindung mit einer CLS-Steuereinheit wird noch die folgenden Jahre andauern. Dabei setzen Netzbetreiber auf CLS-Steuerlösungen über Relais und EEBus sowie auf eine Übergangslösung über Rundsteuertechnik. Die Unsicherheiten in der Kommunikationskette sorgen jedoch bei Herstellern teilweise für Zurückhaltung. Im HEMS konkret bedeutet das, es gibt Systeme mit einer EEBus-Variante, mit einer Relais-Variante, mit einer Hybrid-Variante (EEBus und Relais) sowie HEMS die keine Lösung für §14a EnWG anbieten.

    Schnittstellen und Kompatiblität: Eine zentrale Herausforderung

    In der Planung von HEMS ist die fehlende Interoperabilität eine Herausforderung für Installateure und Verbraucher. EinGroßteil der HEMS kann steuerbare Verbraucher fremder Hersteller integrieren. Jedoch ist das auf die zum Produkt spezifische Kompatbilitätsliste limitiert. Das stellt speziell in bestehenden Installationen und in zukünftigen Erweiterungeine Herausforderung dar. Der Markt zeigt derzeit keinen Trend für eine Standardisierung im HEMS „behind the meter“. Unterstützung soll zukünftig das HEMS-Finder-Tool der Hochschule Ansbach bieten (bald verfügbar unter hems-finder.org). 

    Fazit: HEMS für alle

    Home Energy Management Systeme sind längst kein Nischenprodukt mehr. Dank Innovationen von Herstellern, digitalen Stromanbietern und Cloud-Lösungen sind HEMS heute für eine breite Zielgruppe zugänglich.

    Doch die Herausforderungen wie z.B. §14a EnWG zeigen, dass klare Standards und technische Leitlinien dringend erforderlich sind. Hersteller, Installateure, Netzbetreiber und Politik müssen gemeinsam daran arbeiten, eine zukunftsfähige Energiemanagementlandschaft zu schaffen.

    Das Interview mit Thomas Haupt auf der E-World in Essen, einem Experten für Heimenergiemanagementsysteme von der Hochschule Ansbach, wird Einblicke in mögliche Lösungsansätze geben und beleuchten, wie die Zukunft von HEMS gestaltet werden kann – damit der Übergang zur massentauglichen Lösung für alle Beteiligten gelingt.

    Energie-Revolution: Virtuelle Kraftwerke & Flexible Tarife für Ihre Zukunft

    Der Strommarkt steht vor einem Wandel, wie ihn die Energiewirtschaft noch nie erlebt hat. Virtuelle Kraftwerke, variable Stromtarife und innovative Anbieter wie Octopus Energy oder Enpal krempeln die Branche um. Was bedeutet das für Sie als Verbraucher? Mehr Flexibilität, niedrigere Kosten und die Möglichkeit, aktiv von der Energiewende zu profitieren. Aber wie funktioniert das alles? Und wie unterscheiden sich klassische Stromanbieter von diesen neuen Playern? Wir erklären, wie sich Strompreise auf den Märkten bilden, welche Rolle virtuelle Kraftwerke dabei spielen und warum Sie von diesen Innovationen profitieren können.

    Wie funktioniert der Strommarkt?

    Strom muss in der gleichen Menge produziert und verbraucht werden – immer und überall. Um diese Balance zu halten, ist der Strommarkt in verschiedene Teilmärkte gegliedert:

    Day-Ahead-Markt: Hier wird Strom für den nächsten Tag gehandelt. 2024 liegt der durchschnittliche Preis bei etwa 113 €/MWh, verglichen mit 135 €/MWh im Jahr 2023.

    Intraday-Markt: Kurzfristige Anpassungen werden in 15-Minuten-Blöcken gehandelt. Die Preise sind stark volatil, mit Spitzenwerten von bis zu 900 €/MWh im Jahr 2024.

    Terminmarkt: Strom wird für die Zukunft (Monate oder Jahre) gekauft oder verkauft. Hier stieg der Preis für das Jahr 2025 von 100 €/MWh (2023) auf 115 €/MWh (2024).

    Regelenergiemarkt: Wird genutzt, um Schwankungen im Netz auszugleichen. Anbieter stellen Kapazitäten bereit, die innerhalb von Sekunden bis Minuten aktiviert werden können.

    All diese Märkte funktionieren nach dem Merit-Order-Prinzip: Die günstigsten Anbieter liefern zuerst, teurere Anbieter kommen später zum Einsatz. So wird der Strompreis effizient bestimmt.

    Wie klassische Anbieter den Strommarkt nutzen

    Klassische Anbieter kaufen Strommengen meist langfristig am Terminmarkt, um stabile Preise für ihre Kunden zu garantieren. Für kurzfristige Anpassungen nutzen sie den Day-Ahead- oder Intraday-Markt, wo sie Prognoseabweichungen ausgleichen. Ihr Geschäftsmodell basiert darauf, feste Preise mit einer Marge an die Endverbraucher weiterzugeben. Kunden profitieren zwar von Stabilität, haben jedoch wenig Flexibilität und können nicht direkt von Marktschwankungen profitieren.

    Fallbeispiel: Einnahmen mit einem 10-kWh-Batteriespeicher

    Ein 10-kWh-Batteriespeicher, der in ein virtuelles Kraftwerk eingebunden ist, bietet sowohl Einsparungs- als auch Verdienstmöglichkeiten. Betreiber solcher Speicher können am Regelenergiemarkt teilnehmen und ihre Kapazitäten zur Stabilisierung des Stromnetzes bereitstellen. Dies bringt dem Besitzer jährlich etwa 300 €. Zusätzlich kann der Speicher dazu genutzt werden, günstigen Strom (z. B. nachts) zu laden und in teuren Zeiten (z. B. tagsüber oder bei Spotmarktspitzen) wieder ins Netz oder den Haushalt abzugeben.

    Ein Extrembeispiel war der 11. Dezember 2024, als die Strompreise am Spotmarkt auf knapp 4€/kWh stiegen (Ausgleichsenergiepreis (ID AEP) 15 Minuten (DE-LU)). An diesem Tag hätte ein Speicher von 10 kWh durch die Einspeisung Einnahmen von 8,10 € erzielen können. Zusammen mit den regelmäßigen Erträgen aus der Regelenergie und Lastverschiebung summieren sich die Vorteile eines Batteriespeichers auf etwa 1.000 € pro Jahr, abhängig von der Marktvolatilität und dem Nutzungsverhalten.


    Fazit:

    Ein 10-kWh-Batteriespeicher in einen virtuellen Kraftwerk ist eine sinnvolle Investition, die Einsparungen und Einnahmen von über 1.000 € pro Jahr ermöglicht. Mit einen möglichen Vehicle-to-Grid-Konzept können Elektrofahrzeuge dieses Potenzial auf übersetzen 2600€/ Jahr vervielfachen, indem sie am Regelenergiemarkt teilnehmen und Lastverschiebungen optimieren. Verbraucher profitieren direkt von der Energiewende, indem sie ihre Flexibilität nutzen, um Stromkosten zu senken und Gewinne zu erzielen. Die Zukunft der Energieversorgung liegt in der intelligenten Nutzung dezentraler Systeme – und die Möglichkeiten für Verbraucher waren nie besser.

    Ausgewählte Liste von Anbietern virtueller Kraftwerke für Endverbraucher

    Die folgenden Werte basieren auf Gesprächen mit Experten und eigenen Abschätzungen. Die angegebenen Firmen veröffentlichen keine genauen Angaben zur installierten Gesamtleistung oder diese sind öffentlich nicht verfügbar. Daher können die Zahlen von den tatsächlichen Werten abweichen.

    Rang Anbieter Installierte Leistung Beschreibung
    1 Octopus Energy (UK und EU) 1.500 MW Vernetzt über 150.000 Fahrzeuge sowie Batteriespeicher und flexible Verbraucher. Fokus auf Smart Charging und Laststeuerung.
    2 Sonnen (Deutschland) 250 MW Vernetzt etwa 25.000 Haushaltsbatterien und Solaranlagen. Fokus auf Batterien und Regelenergie.
    3 1KOMMA5° (Deutschland) 450 MW Vernetzt 40.000 Energiesysteme, darunter Solaranlagen, Batteriespeicher und Wärmepumpen. Fokus auf nachhaltige Energiesysteme.
    4 The Mobility House (Europa) 500 MW Über 4.500 E-Autos, Ladeinfrastrukturen und Batteriespeicher vernetzt. Fokus auf Smart Charging und bidirektionales Laden (V2G).
    5 Enpal (Flexa) 23 MW (Pilotphase) Vernetzt 1.000 Haushalte mit Solaranlagen und Batteriespeichern. Fokus auf KI-optimierte Laststeuerung und nachhaltige Energiesysteme.




    Alles oder nichts mit Enpal: Ökostrom für 17 Cent

    Die Energiewende zu Hause – unkompliziert, aus einer Hand und ohne technisches Know-how? Enpal macht es möglich. Das Berliner Unternehmen bietet eine Komplettlösung für Solarenergie, die perfekt für alle ist, die sich weder mit der Installation noch mit den technischen Feinheiten auseinandersetzen wollen. Doch wie funktioniert das Modell, und was macht Enpal einzigartig?

    Enpals exklusives Ökosystem: Alles oder nichts

    Im Gegensatz zu anderen Anbietern funktioniert Enpals Lösung nur, wenn man komplett ins Enpal-Ökosystem einsteigt. Das bedeutet: keine bestehende PV-Anlage, kein eigener Wechselrichter – Enpal übernimmt alles von Grund auf. Das Unternehmen plant, installiert, wartet und betreibt die gesamte Solaranlage inklusive Batterien und Wechselrichtern. Selbst das Zählersystem wird auf einen modernen iMSys-Zähler umgestellt.

    Wer sich für Enpal entscheidet, bekommt ein Rundum-sorglos-Paket. Neben der Einspeisevergütung bietet Enpal auch Energiegeld oder günstige Stromtarife. Beispiel: In Schwaben liegt der Reststromtarif bei nur 17 Cent pro kWh, was besonders attraktiv ist. Die Reststrom Bezugsmenge wird derzeit ungedeckelt für diesen Arbeitspreis angeboten, was besonders für Haushalte mit hohem Energieverbrauch attraktiv ist. Allerdings spiegelt sich der Premium-Ansatz auch in den Installationskosten wieder, die im oberen Preissegment liegen.

    Aktueller Strompreis im Dezember 2024: Enpal bietet damit 50 % unter aktuellem Strompreis Niveau an.


    Was kostet eine Enpal-Anlage?

    Für einen Haushalt mit einem Stromverbrauch von 10.000 kWh pro Jahr, inklusive eines E-Autos, hat Enpal folgende Lösung angeboten:

    22 kWp-Anlage mit Wechselrichter und 10 kWh Batteriespeicher

    • Installationskosten: ca. 40.000–45.000 Euro

    • Optional: Mietmodell für ca. 340 Euro pro Monat

    Maximaler Eigenverbrauch: Dank Enpal One

    Mit Enpals Energiemanager Enpal One soll der Eigenverbrauch auf 86 % steigen. Das bedeutet, nur noch rund 1.500 kWh Reststrom müssen aus dem Netz bezogen werden. Gleichzeitig vergütet Enpal den eingespeisten Strom mit 8,2 Cent pro kWh, was bei einer Produktion von 10.000 kWh jährlich etwa 842 Euro Einspeisevergütung ergibt. Zusätzlich zahlt Enpal ein Energiegeld zwischen 200 bis 600 Euro pro Jahr.

    Enpal nutzt einen dynamischen Stromtarif, der vom Enpal One Energiemanager optimal gesteuert wird. Das Laden des E-Autos erfolgt automatisch zu den günstigsten Tageszeiten, während der Energiespeicher bei niedrigen Preisen aufgeladen und bei hohen Stromkosten entladen wird. So profitieren Kunden von variablen Preisen und sparen zusätzlich. Diese intelligente Steuerung maximiert die Effizienz und senkt die Energiekosten – besonders attraktiv für Haushalte mit hohem Energieverbrauch.

    Virtuelles Großkraftwerk: Die Innovation hinter Enpal

    Was Enpal wirklich innovativ macht, ist die geplante Vernetzung aller installierten Anlagen. Ab nächstem Jahr sollen alle PV-Anlagen und Batteriespeicher zu einem virtuellen Großkraftwerk gebündelt werden. Dadurch kann Enpal Strom günstig einkaufen und zu teuren Zeiten an der Strombörse verkaufen. Die Einnahmen aus diesem Handel sollen in günstige Stromtarife und Energiegeld für die Kunden fließen. Wie weit sich die von oben genannten Konditionen ändern, ist noch nicht bekannt.
    Während Enpal in der Pilotphase noch bei 23 Megawattstunden aggregierter Leistung liegt, arbeiten andere Anbieter wie 1KOMMA5°, Sonnen und Octopus Energy bereits mit deutlich größeren Kapazitäten. Dennoch zeigt sich, dass Enpal auch hier zu den Vorreitern zählt.

    Für wen ist Enpal geeignet?

    Enpal richtet sich besonders an Menschen, die eine einfache Komplettlösung suchen:

    Rentner oder ältere Generationen, die stabile Energiekosten wollen

    Familien, die sich nicht mit komplexen Technologien beschäftigen möchten

    • Haushalte, die bereit sind, ins Enpal-Ökosystem zu investieren, um von günstigen Strompreisen und einem attraktiven Energiegeld zu profitieren

    Fazit: Rundum-sorglos, aber exklusiv

    Enpal ist der ideale Anbieter für alle, die alles aus einer Hand möchten – von der Planung über die Installation bis hin zu Wartung und Stromtarifen. Der Preis liegt im Premium-Bereich, doch dafür bietet Enpal Komfort und eine klare Vision. Die Bündelung zu einem virtuellen Großkraftwerk zeigt Innovationsgeist und macht Enpal zu einem ernstzunehmenden Akteur in der Energiewirtschaft.

    Ob als Kauf- oder Mietmodell: Enpal ist besonders für Menschen geeignet, die eine langfristige, unkomplizierte und nachhaltige Lösung suchen – und sich um nichts kümmern möchten.

    Stromkosten einfach erklärt – Wo fließt Ihr Geld wirklich hin?

    Strompreis-Explosion? So setzen sich Ihre Kosten zusammen!

    Strom ist in Deutschland so teuer wie nie. Doch warum? Viele Verbraucher fragen sich, warum die Preise kontinuierlich steigen und welche versteckten Kosten auf ihrer Stromrechnung stehen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich ihre Stromkosten zusammensetzen und wie die Strombörsenpreise entstehen.

    Woher kommen Ihre Stromkosten?

    Ein Großteil Ihrer Stromrechnung fließt nicht in die Energieerzeugung selbst, sondern in Umlagen, Steuern und Netzentgelte.

    Strom-Börsenpreis — Aktueller Anteil: 43,3 % (Strom-Börsenpreis: 11,94 ct/kWh)

    Dies umfasst den Preis, zu dem der Strom an der Börse gehandelt wird, sowie zusätzliche Beschaffungskosten des Energieversorgers. Hier muss man sehen, dass der Preis von 11,94 Cent derzeit als recht hoch einzuschätzen ist, denn er lag in den Jahren 23 und bis Ende 24 im Durchschnitt bei weit unter zehn Cent teilweise bei unter sechs Cent pro Kilowattstunde.

    Netznutzungsentgelte — Aktueller Anteil: 32,2 % (8,89 ct/kWh)

    Um den Strom von Kraftwerken zu den Haushalten zu transportieren, benötigt man das Stromnetz. Dessen Betrieb und Instandhaltung verursachen Kosten, die als Netznutzungsentgelte berechnet werden. Diese Kosten sind gesetzlich festgelegt und gehen an den jeweiligen Netzbetreiber und sind daher ortsabhängig. Die 8,89 Cent pro Kilowattstunde sind aus dem Netzgebiet der LVN in Schwaben übernommen.

    Steuern, Abgaben und Umlagen — Aktueller Anteil: Über 24 %

    Ein großer Anteil der Stromkosten entsteht durch staatliche Abgaben und Umlagen. Dazu gehören: Konzessionsabgabe (an Gemeinden für die Nutzung öffentlicher Wege). Stromsteuer: Umlagen wie die Offshore-Wind-Umlage (zur Förderung erneuerbarer Energien) oder die KWK-Umlage (Kraft-Wärme-Kopplung).

    Insgesamt summieren sich diese Komponenten zu einem Preis von etwa 27,59 ct/kWh (basierend auf auf dem Netzgebiet der LVM im Schwaben und dem durchschnittlichen Strom Börsenpreisen von Oktober 2024). Ein großer Teil der Kosten entfällt also auf Steuern und Abgaben sowie den Netzbetrieb, während der eigentliche Strompreis nur einen Bruchteil ausmacht.

    Wie entstehen die Strombörsenpreise?

    Der Strompreis an der Börse, also der sogenannte Strom-Börsenpreis, wird auf dem freien Strommarkt bestimmt. In Deutschland ist dies die Strombörse EPEX SPOT (European Power Exchange), an der Anbieter und Nachfrager zusammenkommen.

    Der Preis bildet sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage:

    • Wenn viel Strom verfügbar ist (z. B. durch hohen Wind- oder Solarertrag) und die Nachfrage niedrig ist, sinkt der Preis.

    • Wenn wenig Strom verfügbar ist (z. B. bei kaltem Wetter und wenig erneuerbarer Produktion) und die Nachfrage hoch ist, steigt der Preis.

    Ein entscheidender Faktor ist auch das sogenannte Merit-Order-Prinzip. Dabei wird der Strom aus verschiedenen Quellen (erneuerbare Energien, Kohle, Gas, usw.) entsprechend ihrer Kosten nacheinander eingesetzt. Der Preis des teuersten Kraftwerks, das benötigt wird, um die Nachfrage zu decken, bestimmt den Börsenpreis. Dies führt dazu, dass in Zeiten hoher Nachfrage und knapper Erzeugung die Preise stark steigen können. Umkehrschluss heißt das, wenn Strom günstig ist, ist er auch nachhaltig und hauptsächlich aus erneuerbaren Energiequellen produziert.

    Zukunft der Stromkosten: Variable Netzentgelte kommen!

    Ab 2025 können Verbraucher zeitvariable Netzentgelte wählen. Das bedeutet: Wenn das Netz wenig belastet ist, sinken die Kosten – in Zeiten hoher Nachfrage steigen sie. Dies bietet finanzielle Anreize, Strom in günstigere Zeitfenster zu verlagern und trägt zur Stabilität des Stromnetzes bei. Besonders nachts oder bei viel verfügbarer Solarenergie können so große Einsparungen erzielt werden. Laut FfE werden die Netzbetreiber in Niedrigtarif Zeiten ihre Kosten auf unter einen Cent die Kilowattstunde anbieten. Damit lassen sich zukünftig 30 % Stromkosten einsparen.

    Strompreise verstehen, Kosten reduzieren

    Die Strompreise sind kein Mysterium: Während der reine Börsenstrompreis nur 43 % ausmacht, treiben Netznutzungsentgelte und staatliche Abgaben die Gesamtkosten in die Höhe. Wer seinen Stromverbrauch clever in Zeiten mit niedrigen Strompreisen und geringen Netzentgelten verlagert, kann langfristig profitieren: Durch die Nutzung von günstiger erneuerbarer Energie lassen sich Stromkosten senken, das Klima schonen und ein wichtiger Beitrag zur Stabilität des Stromnetzes leisten. Intelligentes Verbrauchsverhalten wird damit zum Schlüssel für eine nachhaltige und kosteneffiziente Energiezukunft.











    Strompreise 2025: Fixkosten sinken – Dynamische Stromtarife und Verbrauchssteuerung effektiv nutzen

    Die Strompreise in Deutschland ändern sich regelmäßig, insbesondere aufgrund von Anpassungen der Steuern, Umlagen und Netzentgelte. Ab dem 1. Januar 2025 treten erneut Änderungen in Kraft, die sowohl Haushalte als auch Gewerbetreibende betreffen. Hier findest du eine Übersicht der wichtigsten Anpassungen und was sie für dich als Verbraucher:in bedeuten.

    Hauptveränderungen: 1. Netznutzungsentgelt: Das Netzentgelt sinkt um 3,59 ct/kWh. Dies bietet Einsparpotenziale, besonders in Regionen mit hohen Netzentgelten. 2. Strom NEV Umlage: Hier gibt es eine deutliche Erhöhung um 1,089 ct/kWh, was zu leicht steigenden Kosten führt. 3. Offshore-Netzumlage: Ein moderater Anstieg um 0,19 ct/kWh, der ebenfalls in die Gesamtkosten einfließt. Anbei eine beispielhafte Änderung in der Region Bayern Schwaben:

    Preistabelle

    Preistabelle

    Bestandteil Bis 31.12.2024 Ab 01.01.2025 Änderung
    Netznutzungsentgelt 10,58 ct/kWh 6,99 ct/kWh – 3,59 ct/kWh
    Konzessionsabgabe 1,57 ct/kWh 1,57 ct/kWh + 0,00 ct/kWh
    Stromsteuer 2,44 ct/kWh 2,44 ct/kWh + 0,00 ct/kWh
    Offshore Netzumlage 0,78 ct/kWh 0,97 ct/kWh + 0,19 ct/kWh
    KWKG Umlage 0,33 ct/kWh 0,33 ct/kWh + 0,00 ct/kWh
    Strom NEV Umlage 0,765 ct/kWh 1,854 ct/kWh + 1,089 ct/kWh
    Weitere Beschaffungskosten 2,15 ct/kWh 2,15 ct/kWh keine Änderung

    Wie profitieren Verbraucher:innen von diesen Änderungen?

    Ab 2025 wird die Strom NEV Umlage (Stromnetzentgeltverordnung) regional unterschiedlich angepasst. In Regionen mit hohen Netzentgelten – oft durch den Ausbau erneuerbarer Energien bedingt – fallen die Anpassungen geringer aus oder es gibt sogar Reduktionen. Diese Änderungen werden direkt an Kund:innen weitergegeben.

    Haushalte mit hohem Stromverbrauch, wie solche mit Wärmepumpen oder Elektroautos, können von sinkenden Netznutzungsentgelten profitieren, während die steigenden Umlagen einen moderaten Kostendruck verursachen.

    Verbraucherrechte: Sonderkündigungsrecht bei Preisänderungen

    Du bist berechtigt, bei Preisanpassungen von deinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen. Dies gilt unabhängig vom Stromanbieter. Die wichtigsten Punkte:

    • Kündigungsfrist: Bis zum Wirksamkeitszeitpunkt der Änderung kannst du deine Kündigung in Textform einreichen.

    • Alternativ kannst du auch weiterhin die reguläre Kündigungsfrist von zwei Wochen nutzen.

    Aktuelle Entwicklung der Börsenstrompreise am EPEX Day-Ahead-Markt

    Nach dem Krisenjahr 2023 haben sich die Börsenstrompreise am EPEX Day-Ahead-Markt stabilisiert, mit durchschnittlichen Preisen von etwa 0,11 Euro pro Kilowattstunde in den Monaten November und Dezember 2024. Dennoch führen steigende Gas- und Energiepreise in den Wintermonaten tendenziell zu höheren Stromkosten. Durch eine gezielte Verlagerung des Stromverbrauchs in Niedrigpreisphasen können jedoch Einsparungen von bis zu 15 % erzielt werden.

    Entwicklung der Epex Day Ahead Preise 20,22 bis Ende 2024 in gelb sind die monatlichen Durchschnittswerte angegeben, in blau, die durchschnittlichniedrigsten Werte, die erreicht wurden. wird der Verbrauch in als NT Fenster gelegt sind Einsparungen von 15 % möglich.

    Fazit: Optimierung der Stromkosten durch flexible Tarife und Verbrauchssteuerung

    In Regionen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien werden die fixen Stromkosten um etwa 2 bis 5 Cent pro Kilowattstunde sinken. Bei Preisänderungen steht Ihnen ein Sonderkündigungsrecht zu, das einen Anbieterwechsel ermöglicht. Da rund 30 % des Strompreises auf die eigentlichen Energiekosten entfallen, können Sie durch die Verlagerung Ihres Verbrauchs in Niedrigpreisphasen diesen Anteil um bis zu 15 % reduzieren. Zukünftig werden auch variable Netzentgelte eingeführt, die derzeit etwa ein Drittel des Strompreises ausmachen, wodurch weitere Einsparungen von bis zu 30 % möglich sind.




    Der beste Tarif für dich: Dynamische Stromtarife leicht erklärt


    Die Auswahl eines Stromtarifs ist schon lange keine einfache Aufgabe mehr, besonders wenn es um dynamische Stromtarife geht. Anders als bei klassischen, statischen Tarifen hängt das Sparpotenzial bei dynamischen Tarifen stark davon ab, wie flexibel man seinen Stromverbrauch anpasst. Hierbei reicht es nicht aus, lediglich den günstigsten Tarif zu wählen – die richtige Strategie und gegebenenfalls passende Hardware spielen eine entscheidende Rolle.

    Wer mit dynamischen Tarifen wirklich sparen möchte, hat mehrere Optionen: Entweder passt man selbst aktiv seinen Verbrauch an die Preisschwankungen an, setzt auf smarte Geräte wie Wärmepumpen oder Energiespeicher, die dies automatisch tun, oder entscheidet sich für eine Komplettlösung eines Anbieters, der alles für einen regelt. Essenziell ist jedoch immer, dass man Zugriff auf aktuelle Preisdaten hat, sei es über den Stromanbieter selbst oder andere Plattformen.

    Doch hier wird es kompliziert: Neben einem variablen Arbeitspreis gibt es oft auch schwankende Netzentgelttarife, die in die Kalkulation einfließen. Daher sollte man sich gut überlegen, welcher Anbieter am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Ob hardware-, software- oder tariftorientierte Lösungen – jede Option hat ihre Vor- und Nachteile.

    In diesem Blog zeigen wir euch, wie ihr euch im Dschungel der dynamischen Stromtarife zurechtfindet, welche Anbieter für euch in Frage kommen und wie ihr mit der richtigen Entscheidung langfristig profitieren könnt.

    Komfort-Komplettanbieter: Alles aus einer Hand – aber zu welchem Preis?

    Komfort-Komplettanbieter wie 1Komma5 oder ENPAL bieten eine Rundumlösung für Haushalte, die sich nicht mit den Details von dynamischen Stromtarifen, Hardwareinvestitionen oder individueller Lastverschiebung befassen möchten. Sie liefern nicht nur den Strom, sondern oft auch die notwendige Hardware wie Energiespeicher, Wärmepumpen oder Steuerungssysteme. Diese Anbieter übernehmen die Optimierung des Stromverbrauchs für den Kunden und bieten einen zentralen Ansprechpartner für Service, Wartung und Abrechnung.

    Allerdings hat dieser Komfort seinen Preis: Die Tarifstruktur ist oft intransparent, da Hardwarekosten, Energiekosten und mögliche Einnahmen aus Einspeisung miteinander vermischt werden. Zudem bindet man sich meist langfristig an die angebotene Lösung – inklusive der vorgeschriebenen Hardware. Während die Arbeitspreise oft attraktiv erscheinen, können versteckte Kosten und eingeschränkte Flexibilität für den Kunden zum Nachteil werden.

    Für wen sind Komfort-Komplettanbieter wie ENPAL oder 1Komma5 geeignet? Es kann sich für Menschen lohnen, die maximalen Komfort suchen und sich weder mit der Auswahl noch mit der Investition in PV-Anlagen, Energiespeicher, Wärmepumpen oder Energiemanagement-Systeme beschäftigen möchten. Sie möchten einfach eine fertig entwickelte Lösung aus einer Hand und sind bereit, dafür finanziell zu investieren.

    Digitale Öko-Stromanbieter : Smarte Software für intelligentes Energiemanagement

    https://www.rabot.energy/?utm_source=awin&utm_medium=affiliate&utm_campaign=1796014&utm_content=Social%20Content&awc=70752_1736191267_a938d798f0bc7db922787a65339ab346In einer Zeit, in der Energieeffizienz und flexible Stromnutzung immer wichtiger werden, bieten sogenannte digitale Öko-Stromanbieter eine moderne Lösung für Haushalte, die ihren Stromverbrauch optimal steuern möchten. Diese Anbieter kombinieren innovative Softwarelösungen mit der Fähigkeit, Hardware wie Wärmepumpen oder Wallboxen in ein Energiemanagement-System zu integrieren. Tibber, Rabot Energy, Tadoo, Octopus Energy und Ostrom machen es einfach, den Stromverbrauch an dynamische Tarife anzupassen und Lasten zu verschieben – etwa durch die Nutzung günstiger Stromzeiten. Die Stärke dieser Anbieter liegt im Komfort ihrer Softwareplattformen, die benutzerfreundlich gestaltet sind. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Die Kompatibilität mit weiteren Hardware-Komponenten ist oft begrenzt, sodass Kunden achten müssen, dass ihre Hardware um Komponenten im Energiemanagementsystem des Anbieters integriert sind. Tibber und Rabot.Energy sind Marktführer im Bereich der einfachen Visualisierung von Energiekreisläufen und der automatisierten Steuerung von Wallboxen. Beide Anbieter integrieren Wechselrichter nahtlos in ihre Systeme, um Eigenverbrauch und günstigen Netzbezug effizient zu kombinieren und so ein komfortables und optimiertes Energiemanagement zu ermöglichen. Tado° nutzt günstige Stromzeiten bei dynamischen Tarifen, um Heiz- und Kühlsysteme automatisch zu optimieren, was Energiekosten senkt und den Komfort erhält. Besonders profitieren Kunden mit einer Elektroflächenheizung, da diese gezielt in günstigen Zeitfenstern betrieben werden kann.

    Dynamische Stromtarife für Profis: Wenn Transparenz auf Eigeninitiative trifft

    Nicht alle Anbieter dynamischer Stromtarife setzen auf Komplettlösungen oder integrierte Energiemanagement-Systeme. Eine wachsende Gruppe tarifkonzentrierter Anbieter wie GP-Joule, EWE und E.ON bietet nicht nur flexible Modelle wie Niedrig- und Hochlastfenster oder spezielle dynamische E-Autostromtarife, sondern unterstützen häufig auch regionale Energieprojekte. Diese Angebote sind jedoch primär für Kunden geeignet, die bereits mit der passenden Hardware und Software ausgestattet sind, um flexibel auf Preissignale zu reagieren. Interessenten müssen daher eine geeignete Hardware-Lösung finden, die ihren Ansprüchen genügt – Wechselrichterhersteller wie SMA sowie Wärmepumpenanbieter wie Viessmann bieten oft Schnittstellen und Energiemanagementsysteme, die dafür geeignet sind. Dabei ist jedoch wichtig, dass jeder Kunde bzw. sein Installateur die individuell passende Lösung auswählt.

    Meine Favoriten: Die besten Anbieter für jeden Bedarf

    Für Komplettanbieter habe ich keinen klaren Favoriten, empfehle jedoch dringend, alle Kostenkomponenten wie Arbeitspreis, Hardware und laufende Gebühren genau zu prüfen, bevor Sie sich entscheiden.
    Bei den Smart-Sync-Anbietern ist Tibber meine Empfehlung, da es das umfangreichste Sortiment bietet, um variable Verbraucher in ein intelligentes Energiemanagementsystem zu integrieren.

    Bei dynamischen Stromtarifen für Profis hängt die Wahl von Ihren Prioritäten ab: Für maximale Flexibilität ist E.ON ideal, während GP-Joule oder regionale Stadtwerke die richtige Wahl sind, wenn Sie Wert auf Nachhaltigkeit und lokale Energieprojekte legen.

    Bitte beachten sie auch, dass spezielle Zähler sogenannte moderne Messeinrichtungen für diese Tarife notwendig sind: mehr Infos hier.

    Kategorie Anbieter
    Komfort-Komplettanbieter 1KOMMA5°,ENPAL, Octopus Energy
    Digitale Öko-Stromanbieter OSTROM, TIBBER,Rabot.Enery,tado
    Dynamische Stromtarife für Profis DEW21, e.on, Eli, ENTEGA, EPRIMO, evo, EWE, GP JOULE, Green Planet Energy, Lumenaza.Community, Naturstrom, RheinEnergie, Stadtwerk Haßfurt, Stadtwerke Haßfurt, StwBo, SWM Magdeburg, TEAG, Vattenfall, VOLTEGO, WSW

    “Hunderte Euro Netzentgelt sparen!“ – Ein Leitfaden für § 14a EnWG

    Mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder E-Autos können Sie bis zu 200 Euro jährlich sparen. Erfahren Sie, wie einfach Sie von diesen Vorteilen profitieren können!

    Haushalte mit Wärmepumpen, Wallboxen oder Energiespeicher die eine Leistung von mehr als 4,2 kW haben können ihre Netzentgelte pauschal um 200 € im Jahr reduzieren.

    Besitzer von Wärmepumpen oder Wallboxen sparen 200 € im Jahr mit einem Brief an ihrem Netzbetreiber

    Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder E-Autos, die eine Leistung von mehr als 4,2 kW haben, können gemäß § 14a EnWG beim Netzbetreiber eine pauschale Reduzierung der Netzentgelte von bis zu 200 Euro pro Jahr beantragen, indem sie den Antrag mit Nachweis der steuerbaren Geräte direkt bei ihrem Netzbetreiber einreichen.

    Hierzu können sie die Antragsvorlage unten im Download verwenden. Als Nachweis für die Steuerbarkeit, fügen Sie das Datenblatt ihrer Wallbox oder Wärmepumpe dem Antrag bei. Sollten Sie zu ihrem Gerät keine Informationen in Bezug auf §14aEWG finden, kontaktieren Sie Ihren Installateur oder den Hersteller.

    Um herauszufinden, welcher Netzbetreiber für Sie zuständig ist, können Sie zuerst Ihre Stromrechnung prüfen – dort steht der Name des Netzbetreibers oft direkt drauf. Falls das nicht ausreicht, hilft auch ein Anruf bei Ihrem Stromanbieter, um die Information zu erhalten.

    Dynamische Stromtarife: Meine Empfehlung für Einsteiger ist Tibber

    Ob Sie beim Stromtarif nur auf den günstigsten Preis achten oder Wert auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit legen, entscheidet Ihren Weg zur Kostensenkung. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die je nach Priorität unterschiedlich attraktiv sind. Hier sind die besten Strategien für beide Ansätze:

    Lieber billig und unkompliziert – NormalerTarif im Vergleichsportal ist die bessere Wahl

    Wenn Ihnen Klimaschutz egal ist und Sie nur den günstigsten Strompreis suchen, nutzen Sie ein Vergleichsportal wie Verivox. Schließen Sie den billigsten Tarif ab, kassieren Sie Boni und Prämien, und kündigen Sie spätestens alle zwei Jahre. Das ist die günstigste Strategie, um Stromkosten zu senken. Auch wenn Sie aktuell keinen dynamischen Stromtarif nutzen, sollten neue Anschaffungen wie Wärmepumpen, Wallboxen oder Energiespeicher zukunftssicher sein. Achten Sie auf EnWG 14a-Konformität und die Anbindung an ein Energiemanagementsystem, um später flexibel auf dynamische Tarife umstellen zu können. Die Energiewende macht diese Entwicklung unausweichlich.

    Energiewende im Fokus? – Dann ist der dynamische Tarif das richtige für Sie

    Möchten Sie jedoch an der Energiewende teilnehmen, Ihren Verbrauch optimieren und dennoch attraktive Preise erzielen, lohnt sich ein langfristiger Ansatz durch dynamische Tarife ohne ständigen Anbieterwechsel. So kombinieren Sie Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein.
    Ein dynamischer Stromtarif erfordert ein intelligentes Messsystem (iMSys), das den Verbrauch minutengenau erfasst und übermittelt. Allerdings besitzen die meisten Haushalte nur eine moderne Messeinrichtung (mMe).
    Die kosten für beide Zähler sind gesetzlich gedeckelt und betragen 20 € von im Jahr, welche jeder über den Messstellenbetreiber bezahlen muss. Allerdings ist im Fall einer steuerbaren Last der maximale Betrag 50 € im Jahr. D.h. es können Innen zusätzliche Kosten von circa 30 € im Jahr entstehen.
    Alle mir bekannten Anbieter mit Ausnahme von Tibber, bieten ihre Tarife nur in Kombination mit einem iMSys an. Tibber bietet dazu ein Auslesegerät (Tibber Pulse), welches auf die moderne Messeinrichtung aufgesteckt wird und circa 100 € kostet.

    Übersicht der mir bekannten Anbieter und Tarife, welche sich dynamisch auf den EPEX Day-Head Preis und teilweise Intraday Preis beziehen.

    Fazit: Wenn Sie einen dynamischen Stromtarif nutzen möchten, ist Tibber ideal für den Einstieg.

    Wenn Sie an dynamischen Stromtarifen interessiert sind, laden Sie die Tipper-App herunter und beobachten Sie die Preise. Sollten Sie ein gutes Gefühl haben, dann schließen Sie über Vergleichsportalen wie Verivox einen Vertrag ihrer Wahl ab. Denn dort bieten im ersten die meisten Anbieter im ersten Monat einen sehr niedrigen Fixpreis, der als Lokangebot zu verstehen ist und deutlich niedriger ist als das aktuelle Preisniveau. Der Vorteil hier ist man kann den ersten Monat austesten, ob der variable Tarif für einen Vorteile bietet. Voraussetzung ist allerdings, dass sie bereits einen intelligenten Zähler (iMSys) besitzen.

    Haben Sie keinen iMSys empfehle ich den Abschluss bei Tibber der Ihnen den durchschnittlichen Börsenmonatspreis weitergibt. Im nächsten Schritt können Sie den Tibber-Pulse erwerben, um auf variable Tarife umzusteigen und/oder sie beantragen bei Ihrem Netzbetreiber den iMSys.