Der beste Tarif für dich: Dynamische Stromtarife leicht erklärt


Die Auswahl eines Stromtarifs ist schon lange keine einfache Aufgabe mehr, besonders wenn es um dynamische Stromtarife geht. Anders als bei klassischen, statischen Tarifen hängt das Sparpotenzial bei dynamischen Tarifen stark davon ab, wie flexibel man seinen Stromverbrauch anpasst. Hierbei reicht es nicht aus, lediglich den günstigsten Tarif zu wählen – die richtige Strategie und gegebenenfalls passende Hardware spielen eine entscheidende Rolle.

Wer mit dynamischen Tarifen wirklich sparen möchte, hat mehrere Optionen: Entweder passt man selbst aktiv seinen Verbrauch an die Preisschwankungen an, setzt auf smarte Geräte wie Wärmepumpen oder Energiespeicher, die dies automatisch tun, oder entscheidet sich für eine Komplettlösung eines Anbieters, der alles für einen regelt. Essenziell ist jedoch immer, dass man Zugriff auf aktuelle Preisdaten hat, sei es über den Stromanbieter selbst oder andere Plattformen.

Doch hier wird es kompliziert: Neben einem variablen Arbeitspreis gibt es oft auch schwankende Netzentgelttarife, die in die Kalkulation einfließen. Daher sollte man sich gut überlegen, welcher Anbieter am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt. Ob hardware-, software- oder tariftorientierte Lösungen – jede Option hat ihre Vor- und Nachteile.

In diesem Blog zeigen wir euch, wie ihr euch im Dschungel der dynamischen Stromtarife zurechtfindet, welche Anbieter für euch in Frage kommen und wie ihr mit der richtigen Entscheidung langfristig profitieren könnt.

Komfort-Komplettanbieter: Alles aus einer Hand – aber zu welchem Preis?

Komfort-Komplettanbieter wie 1Komma5 oder ENPAL bieten eine Rundumlösung für Haushalte, die sich nicht mit den Details von dynamischen Stromtarifen, Hardwareinvestitionen oder individueller Lastverschiebung befassen möchten. Sie liefern nicht nur den Strom, sondern oft auch die notwendige Hardware wie Energiespeicher, Wärmepumpen oder Steuerungssysteme. Diese Anbieter übernehmen die Optimierung des Stromverbrauchs für den Kunden und bieten einen zentralen Ansprechpartner für Service, Wartung und Abrechnung.

Allerdings hat dieser Komfort seinen Preis: Die Tarifstruktur ist oft intransparent, da Hardwarekosten, Energiekosten und mögliche Einnahmen aus Einspeisung miteinander vermischt werden. Zudem bindet man sich meist langfristig an die angebotene Lösung – inklusive der vorgeschriebenen Hardware. Während die Arbeitspreise oft attraktiv erscheinen, können versteckte Kosten und eingeschränkte Flexibilität für den Kunden zum Nachteil werden.

Für wen sind Komfort-Komplettanbieter wie ENPAL oder 1Komma5 geeignet? Es kann sich für Menschen lohnen, die maximalen Komfort suchen und sich weder mit der Auswahl noch mit der Investition in PV-Anlagen, Energiespeicher, Wärmepumpen oder Energiemanagement-Systeme beschäftigen möchten. Sie möchten einfach eine fertig entwickelte Lösung aus einer Hand und sind bereit, dafür finanziell zu investieren.

Digitale Öko-Stromanbieter : Smarte Software für intelligentes Energiemanagement

https://www.rabot.energy/?utm_source=awin&utm_medium=affiliate&utm_campaign=1796014&utm_content=Social%20Content&awc=70752_1736191267_a938d798f0bc7db922787a65339ab346In einer Zeit, in der Energieeffizienz und flexible Stromnutzung immer wichtiger werden, bieten sogenannte digitale Öko-Stromanbieter eine moderne Lösung für Haushalte, die ihren Stromverbrauch optimal steuern möchten. Diese Anbieter kombinieren innovative Softwarelösungen mit der Fähigkeit, Hardware wie Wärmepumpen oder Wallboxen in ein Energiemanagement-System zu integrieren. Tibber, Rabot Energy, Tadoo, Octopus Energy und Ostrom machen es einfach, den Stromverbrauch an dynamische Tarife anzupassen und Lasten zu verschieben – etwa durch die Nutzung günstiger Stromzeiten. Die Stärke dieser Anbieter liegt im Komfort ihrer Softwareplattformen, die benutzerfreundlich gestaltet sind. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Die Kompatibilität mit weiteren Hardware-Komponenten ist oft begrenzt, sodass Kunden achten müssen, dass ihre Hardware um Komponenten im Energiemanagementsystem des Anbieters integriert sind. Tibber und Rabot.Energy sind Marktführer im Bereich der einfachen Visualisierung von Energiekreisläufen und der automatisierten Steuerung von Wallboxen. Beide Anbieter integrieren Wechselrichter nahtlos in ihre Systeme, um Eigenverbrauch und günstigen Netzbezug effizient zu kombinieren und so ein komfortables und optimiertes Energiemanagement zu ermöglichen. Tado° nutzt günstige Stromzeiten bei dynamischen Tarifen, um Heiz- und Kühlsysteme automatisch zu optimieren, was Energiekosten senkt und den Komfort erhält. Besonders profitieren Kunden mit einer Elektroflächenheizung, da diese gezielt in günstigen Zeitfenstern betrieben werden kann.

Dynamische Stromtarife für Profis: Wenn Transparenz auf Eigeninitiative trifft

Nicht alle Anbieter dynamischer Stromtarife setzen auf Komplettlösungen oder integrierte Energiemanagement-Systeme. Eine wachsende Gruppe tarifkonzentrierter Anbieter wie GP-Joule, EWE und E.ON bietet nicht nur flexible Modelle wie Niedrig- und Hochlastfenster oder spezielle dynamische E-Autostromtarife, sondern unterstützen häufig auch regionale Energieprojekte. Diese Angebote sind jedoch primär für Kunden geeignet, die bereits mit der passenden Hardware und Software ausgestattet sind, um flexibel auf Preissignale zu reagieren. Interessenten müssen daher eine geeignete Hardware-Lösung finden, die ihren Ansprüchen genügt – Wechselrichterhersteller wie SMA sowie Wärmepumpenanbieter wie Viessmann bieten oft Schnittstellen und Energiemanagementsysteme, die dafür geeignet sind. Dabei ist jedoch wichtig, dass jeder Kunde bzw. sein Installateur die individuell passende Lösung auswählt.

Meine Favoriten: Die besten Anbieter für jeden Bedarf

Für Komplettanbieter habe ich keinen klaren Favoriten, empfehle jedoch dringend, alle Kostenkomponenten wie Arbeitspreis, Hardware und laufende Gebühren genau zu prüfen, bevor Sie sich entscheiden.
Bei den Smart-Sync-Anbietern ist Tibber meine Empfehlung, da es das umfangreichste Sortiment bietet, um variable Verbraucher in ein intelligentes Energiemanagementsystem zu integrieren.

Bei dynamischen Stromtarifen für Profis hängt die Wahl von Ihren Prioritäten ab: Für maximale Flexibilität ist E.ON ideal, während GP-Joule oder regionale Stadtwerke die richtige Wahl sind, wenn Sie Wert auf Nachhaltigkeit und lokale Energieprojekte legen.

Bitte beachten sie auch, dass spezielle Zähler sogenannte moderne Messeinrichtungen für diese Tarife notwendig sind: mehr Infos hier.

Kategorie Anbieter
Komfort-Komplettanbieter 1KOMMA5°,ENPAL, Octopus Energy
Digitale Öko-Stromanbieter OSTROM, TIBBER,Rabot.Enery,tado
Dynamische Stromtarife für Profis DEW21, e.on, Eli, ENTEGA, EPRIMO, evo, EWE, GP JOULE, Green Planet Energy, Lumenaza.Community, Naturstrom, RheinEnergie, Stadtwerk Haßfurt, Stadtwerke Haßfurt, StwBo, SWM Magdeburg, TEAG, Vattenfall, VOLTEGO, WSW

“Spare clever, lade grün: Flexible Tarife, reduzierte Netzentgelte – So profitierst du von der Energiewende!”


Ein 3-Personen-Haushalt mit Elektroauto und Wärmepumpe kann durch flexible Stromtarife bis zu 35 % Stromkosten sparen. Entdecken Sie, wie die Verlagerung des Verbrauchs in günstige Zeitfenster funktioniert und Kosten reduziert.

Private Haushalte sparen bis zu 1300€ im Jahr

Ein Haushalt mit drei Personen, einem Elektroauto und einer Wärmepumpe kann durch flexible Stromtarife und variable Netzentgelte erhebliche Einsparungen erzielen. Der geschätzte Jahresstromverbrauch beträgt etwa 12.900 kWh: Rund 4.500 kWh für den allgemeinen Haushaltsbedarf, 3.400 kWh für das Elektroauto (bei 20.000 km pro Jahr) und 5.000 kWh für die Wärmepumpe. Bei einem fixen Tarif von 30 Cent pro kWh belaufen sich die jährlichen Stromkosten auf 3.870 Euro. Variable Tarife und Netzentgelte hingegen bieten günstigere Preise zu bestimmten Zeiten, etwa nachts oder bei hoher Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, was Potenzial für Einsparungen schafft. Bei konsequenter Verlagerung des Verbrauchs in diese günstigeren Zeitfenster könnten Haushalte 15-35 % der Kosten einsparen.

Unter 3.000 kWh Verbrauch im Jahr lohnt es sich meistens nicht.

Bei geringem Stromverbrauch sowie Verbrauchsspitzen während der Hochpreis-Phasen, lohnt es sich in der Regel nicht auf einen variablen Tarif umzustellen. Insbesondere ist dies der Fall, wenn keine flexiblen Verbraucher wie Elektrofahrzeuge oder Wärmepumpen sich im Haushalt befinden. Hier kann es sich aber lohnen, sich Börsenpreis orientierte Tarife mit einem durchschnittlichen Arbeitspreis genauer anzuschauen.

Sparen oder zahlen? Warum die Preisspitzen zum Risiko werden können.

Hohe Strompreise während Spitzenzeiten können die Energiekosten aber auch erheblich steigern, insbesondere wenn energieintensive Geräte wie ein E-Auto falschen Zeitpunkt geladen werden. Um solche Kostenfallen zu vermeiden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man installiert ein Energiemanagement-System, das den Verbrauch automatisch in günstigere Zeitfenster verschiebt, oder man achtet selbst genau darauf, wann Stromspitzen auftreten, und plant den Energieverbrauch entsprechend.

Das Bild zeigt den Preisverlauf eines variablen Tarif, welcher an die Apex Spot Preise gekoppelt ist und Netz Forsten sowie Steuern und Abgaben für die Region Schwaben darstellt.

So sparen Sie mit den drei Modulen Netzentgelte gemäß § 14a EnWG

Zusätzlich zu variablen Stromtarifen könnten Haushalte mit variablen Netzentgelten noch mehr sparen. Was hier möglich ist, würde ich am Beispiel des Netzbetreibers LVN in Schwaben kurz darstellen.

Modul 1: Pauschale Einsparung

Durch einen einfachen Antrag bietet LVN eine jährliche Pauschale 133 € im Jahr. Dieses Modell ist unkompliziert und erfordert keine zusätzlichen Installationen oder Messsysteme. hier findest du den Antrag im Download.

Modul 2: Reduzierte Netzentgelte für variable Lasten

Hier werden die Netzentgelte für den Verbrauch Ihrer Wärmepumpe und Wallbox gesenkt: Statt derzeit 8,89 Cent/kWh zahlen Sie künftig nur 3,56 Cent/kWh. Voraussetzung ist jedoch ein zweiter Zähler, der den Verbrauch separat misst. Die jährlichen Kosten für diesen Zähler betragen ca. 80 Euro, zuzüglich einmaliger Installationskosten. Bei einem Jahresverbrauch von 3.400 kWh für das E-Auto und 5.000 kWh für die Wärmepumpe ergeben sich Einsparungen von ca. 350 Euro pro Jahr.

Modul 3: Maximal sparen mit Niedriglastzeiten

Das dritte Modul definiert künftig sogenannte Niedriglastzeiten, in denen die Netzentgelte laut FFE zukünftig auf nur 0,5 Cent/kWh reduziert werden. Voraussetzung ist ein Energiemanagementsystem, das den Verbrauch auch gezielt in diese Zeitfenster verlagert. Bei denselben Verbrauchswerten würden Einsparung von 650 Euro pro Jahr zusammenkommen.

Fazit: Mit E-AutoAntrag auf Netzentgeltreduzierung stellen und Stromtarif umstellen!”

Um euch den Einstieg zu erleichtern, haben wir einen ausführlichen Leitfaden-Artikel erstellt, der euch Schritt für Schritt zeigt, wie ihr das Vorgehen praktisch umsetzen könnt.