“Hunderte Euro Netzentgelt sparen!“ – Ein Leitfaden für § 14a EnWG

Mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder E-Autos können Sie bis zu 200 Euro jährlich sparen. Erfahren Sie, wie einfach Sie von diesen Vorteilen profitieren können!

Haushalte mit Wärmepumpen, Wallboxen oder Energiespeicher die eine Leistung von mehr als 4,2 kW haben können ihre Netzentgelte pauschal um 200 € im Jahr reduzieren.

Besitzer von Wärmepumpen oder Wallboxen sparen 200 € im Jahr mit einem Brief an ihrem Netzbetreiber

Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder E-Autos, die eine Leistung von mehr als 4,2 kW haben, können gemäß § 14a EnWG beim Netzbetreiber eine pauschale Reduzierung der Netzentgelte von bis zu 200 Euro pro Jahr beantragen, indem sie den Antrag mit Nachweis der steuerbaren Geräte direkt bei ihrem Netzbetreiber einreichen.

Hierzu können sie die Antragsvorlage unten im Download verwenden. Als Nachweis für die Steuerbarkeit, fügen Sie das Datenblatt ihrer Wallbox oder Wärmepumpe dem Antrag bei. Sollten Sie zu ihrem Gerät keine Informationen in Bezug auf §14aEWG finden, kontaktieren Sie Ihren Installateur oder den Hersteller.

Um herauszufinden, welcher Netzbetreiber für Sie zuständig ist, können Sie zuerst Ihre Stromrechnung prüfen – dort steht der Name des Netzbetreibers oft direkt drauf. Falls das nicht ausreicht, hilft auch ein Anruf bei Ihrem Stromanbieter, um die Information zu erhalten.

Dynamische Stromtarife: Meine Empfehlung für Einsteiger ist Tibber

Ob Sie beim Stromtarif nur auf den günstigsten Preis achten oder Wert auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit legen, entscheidet Ihren Weg zur Kostensenkung. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die je nach Priorität unterschiedlich attraktiv sind. Hier sind die besten Strategien für beide Ansätze:

Lieber billig und unkompliziert – NormalerTarif im Vergleichsportal ist die bessere Wahl

Wenn Ihnen Klimaschutz egal ist und Sie nur den günstigsten Strompreis suchen, nutzen Sie ein Vergleichsportal wie Verivox. Schließen Sie den billigsten Tarif ab, kassieren Sie Boni und Prämien, und kündigen Sie spätestens alle zwei Jahre. Das ist die günstigste Strategie, um Stromkosten zu senken. Auch wenn Sie aktuell keinen dynamischen Stromtarif nutzen, sollten neue Anschaffungen wie Wärmepumpen, Wallboxen oder Energiespeicher zukunftssicher sein. Achten Sie auf EnWG 14a-Konformität und die Anbindung an ein Energiemanagementsystem, um später flexibel auf dynamische Tarife umstellen zu können. Die Energiewende macht diese Entwicklung unausweichlich.

Energiewende im Fokus? – Dann ist der dynamische Tarif das richtige für Sie

Möchten Sie jedoch an der Energiewende teilnehmen, Ihren Verbrauch optimieren und dennoch attraktive Preise erzielen, lohnt sich ein langfristiger Ansatz durch dynamische Tarife ohne ständigen Anbieterwechsel. So kombinieren Sie Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein.
Ein dynamischer Stromtarif erfordert ein intelligentes Messsystem (iMSys), das den Verbrauch minutengenau erfasst und übermittelt. Allerdings besitzen die meisten Haushalte nur eine moderne Messeinrichtung (mMe).
Die kosten für beide Zähler sind gesetzlich gedeckelt und betragen 20 € von im Jahr, welche jeder über den Messstellenbetreiber bezahlen muss. Allerdings ist im Fall einer steuerbaren Last der maximale Betrag 50 € im Jahr. D.h. es können Innen zusätzliche Kosten von circa 30 € im Jahr entstehen.
Alle mir bekannten Anbieter mit Ausnahme von Tibber, bieten ihre Tarife nur in Kombination mit einem iMSys an. Tibber bietet dazu ein Auslesegerät (Tibber Pulse), welches auf die moderne Messeinrichtung aufgesteckt wird und circa 100 € kostet.

Übersicht der mir bekannten Anbieter und Tarife, welche sich dynamisch auf den EPEX Day-Head Preis und teilweise Intraday Preis beziehen.

Fazit: Wenn Sie einen dynamischen Stromtarif nutzen möchten, ist Tibber ideal für den Einstieg.

Wenn Sie an dynamischen Stromtarifen interessiert sind, laden Sie die Tipper-App herunter und beobachten Sie die Preise. Sollten Sie ein gutes Gefühl haben, dann schließen Sie über Vergleichsportalen wie Verivox einen Vertrag ihrer Wahl ab. Denn dort bieten im ersten die meisten Anbieter im ersten Monat einen sehr niedrigen Fixpreis, der als Lokangebot zu verstehen ist und deutlich niedriger ist als das aktuelle Preisniveau. Der Vorteil hier ist man kann den ersten Monat austesten, ob der variable Tarif für einen Vorteile bietet. Voraussetzung ist allerdings, dass sie bereits einen intelligenten Zähler (iMSys) besitzen.

Haben Sie keinen iMSys empfehle ich den Abschluss bei Tibber der Ihnen den durchschnittlichen Börsenmonatspreis weitergibt. Im nächsten Schritt können Sie den Tibber-Pulse erwerben, um auf variable Tarife umzusteigen und/oder sie beantragen bei Ihrem Netzbetreiber den iMSys.

“Spare clever, lade grün: Flexible Tarife, reduzierte Netzentgelte – So profitierst du von der Energiewende!”


Ein 3-Personen-Haushalt mit Elektroauto und Wärmepumpe kann durch flexible Stromtarife bis zu 35 % Stromkosten sparen. Entdecken Sie, wie die Verlagerung des Verbrauchs in günstige Zeitfenster funktioniert und Kosten reduziert.

Private Haushalte sparen bis zu 1300€ im Jahr

Ein Haushalt mit drei Personen, einem Elektroauto und einer Wärmepumpe kann durch flexible Stromtarife und variable Netzentgelte erhebliche Einsparungen erzielen. Der geschätzte Jahresstromverbrauch beträgt etwa 12.900 kWh: Rund 4.500 kWh für den allgemeinen Haushaltsbedarf, 3.400 kWh für das Elektroauto (bei 20.000 km pro Jahr) und 5.000 kWh für die Wärmepumpe. Bei einem fixen Tarif von 30 Cent pro kWh belaufen sich die jährlichen Stromkosten auf 3.870 Euro. Variable Tarife und Netzentgelte hingegen bieten günstigere Preise zu bestimmten Zeiten, etwa nachts oder bei hoher Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, was Potenzial für Einsparungen schafft. Bei konsequenter Verlagerung des Verbrauchs in diese günstigeren Zeitfenster könnten Haushalte 15-35 % der Kosten einsparen.

Unter 3.000 kWh Verbrauch im Jahr lohnt es sich meistens nicht.

Bei geringem Stromverbrauch sowie Verbrauchsspitzen während der Hochpreis-Phasen, lohnt es sich in der Regel nicht auf einen variablen Tarif umzustellen. Insbesondere ist dies der Fall, wenn keine flexiblen Verbraucher wie Elektrofahrzeuge oder Wärmepumpen sich im Haushalt befinden. Hier kann es sich aber lohnen, sich Börsenpreis orientierte Tarife mit einem durchschnittlichen Arbeitspreis genauer anzuschauen.

Sparen oder zahlen? Warum die Preisspitzen zum Risiko werden können.

Hohe Strompreise während Spitzenzeiten können die Energiekosten aber auch erheblich steigern, insbesondere wenn energieintensive Geräte wie ein E-Auto falschen Zeitpunkt geladen werden. Um solche Kostenfallen zu vermeiden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man installiert ein Energiemanagement-System, das den Verbrauch automatisch in günstigere Zeitfenster verschiebt, oder man achtet selbst genau darauf, wann Stromspitzen auftreten, und plant den Energieverbrauch entsprechend.

Das Bild zeigt den Preisverlauf eines variablen Tarif, welcher an die Apex Spot Preise gekoppelt ist und Netz Forsten sowie Steuern und Abgaben für die Region Schwaben darstellt.

So sparen Sie mit den drei Modulen Netzentgelte gemäß § 14a EnWG

Zusätzlich zu variablen Stromtarifen könnten Haushalte mit variablen Netzentgelten noch mehr sparen. Was hier möglich ist, würde ich am Beispiel des Netzbetreibers LVN in Schwaben kurz darstellen.

Modul 1: Pauschale Einsparung

Durch einen einfachen Antrag bietet LVN eine jährliche Pauschale 133 € im Jahr. Dieses Modell ist unkompliziert und erfordert keine zusätzlichen Installationen oder Messsysteme. hier findest du den Antrag im Download.

Modul 2: Reduzierte Netzentgelte für variable Lasten

Hier werden die Netzentgelte für den Verbrauch Ihrer Wärmepumpe und Wallbox gesenkt: Statt derzeit 8,89 Cent/kWh zahlen Sie künftig nur 3,56 Cent/kWh. Voraussetzung ist jedoch ein zweiter Zähler, der den Verbrauch separat misst. Die jährlichen Kosten für diesen Zähler betragen ca. 80 Euro, zuzüglich einmaliger Installationskosten. Bei einem Jahresverbrauch von 3.400 kWh für das E-Auto und 5.000 kWh für die Wärmepumpe ergeben sich Einsparungen von ca. 350 Euro pro Jahr.

Modul 3: Maximal sparen mit Niedriglastzeiten

Das dritte Modul definiert künftig sogenannte Niedriglastzeiten, in denen die Netzentgelte laut FFE zukünftig auf nur 0,5 Cent/kWh reduziert werden. Voraussetzung ist ein Energiemanagementsystem, das den Verbrauch auch gezielt in diese Zeitfenster verlagert. Bei denselben Verbrauchswerten würden Einsparung von 650 Euro pro Jahr zusammenkommen.

Fazit: Mit E-AutoAntrag auf Netzentgeltreduzierung stellen und Stromtarif umstellen!”

Um euch den Einstieg zu erleichtern, haben wir einen ausführlichen Leitfaden-Artikel erstellt, der euch Schritt für Schritt zeigt, wie ihr das Vorgehen praktisch umsetzen könnt.