Ein 3-Personen-Haushalt mit Elektroauto und Wärmepumpe kann durch flexible Stromtarife bis zu 35 % Stromkosten sparen. Entdecken Sie, wie die Verlagerung des Verbrauchs in günstige Zeitfenster funktioniert und Kosten reduziert.
Private Haushalte sparen bis zu 1300€ im Jahr
Ein Haushalt mit drei Personen, einem Elektroauto und einer Wärmepumpe kann durch flexible Stromtarife und variable Netzentgelte erhebliche Einsparungen erzielen. Der geschätzte Jahresstromverbrauch beträgt etwa 12.900 kWh: Rund 4.500 kWh für den allgemeinen Haushaltsbedarf, 3.400 kWh für das Elektroauto (bei 20.000 km pro Jahr) und 5.000 kWh für die Wärmepumpe. Bei einem fixen Tarif von 30 Cent pro kWh belaufen sich die jährlichen Stromkosten auf 3.870 Euro. Variable Tarife und Netzentgelte hingegen bieten günstigere Preise zu bestimmten Zeiten, etwa nachts oder bei hoher Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, was Potenzial für Einsparungen schafft. Bei konsequenter Verlagerung des Verbrauchs in diese günstigeren Zeitfenster könnten Haushalte 15-35 % der Kosten einsparen.
Unter 3.000 kWh Verbrauch im Jahr lohnt es sich meistens nicht.
Bei geringem Stromverbrauch sowie Verbrauchsspitzen während der Hochpreis-Phasen, lohnt es sich in der Regel nicht auf einen variablen Tarif umzustellen. Insbesondere ist dies der Fall, wenn keine flexiblen Verbraucher wie Elektrofahrzeuge oder Wärmepumpen sich im Haushalt befinden. Hier kann es sich aber lohnen, sich Börsenpreis orientierte Tarife mit einem durchschnittlichen Arbeitspreis genauer anzuschauen.
Sparen oder zahlen? Warum die Preisspitzen zum Risiko werden können.
Hohe Strompreise während Spitzenzeiten können die Energiekosten aber auch erheblich steigern, insbesondere wenn energieintensive Geräte wie ein E-Auto falschen Zeitpunkt geladen werden. Um solche Kostenfallen zu vermeiden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man installiert ein Energiemanagement-System, das den Verbrauch automatisch in günstigere Zeitfenster verschiebt, oder man achtet selbst genau darauf, wann Stromspitzen auftreten, und plant den Energieverbrauch entsprechend.

So sparen Sie mit den drei Modulen Netzentgelte gemäß § 14a EnWG
Zusätzlich zu variablen Stromtarifen könnten Haushalte mit variablen Netzentgelten noch mehr sparen. Was hier möglich ist, würde ich am Beispiel des Netzbetreibers LVN in Schwaben kurz darstellen.
Modul 1: Pauschale Einsparung
Durch einen einfachen Antrag bietet LVN eine jährliche Pauschale 133 € im Jahr. Dieses Modell ist unkompliziert und erfordert keine zusätzlichen Installationen oder Messsysteme. hier findest du den Antrag im Download.
Modul 2: Reduzierte Netzentgelte für variable Lasten
Hier werden die Netzentgelte für den Verbrauch Ihrer Wärmepumpe und Wallbox gesenkt: Statt derzeit 8,89 Cent/kWh zahlen Sie künftig nur 3,56 Cent/kWh. Voraussetzung ist jedoch ein zweiter Zähler, der den Verbrauch separat misst. Die jährlichen Kosten für diesen Zähler betragen ca. 80 Euro, zuzüglich einmaliger Installationskosten. Bei einem Jahresverbrauch von 3.400 kWh für das E-Auto und 5.000 kWh für die Wärmepumpe ergeben sich Einsparungen von ca. 350 Euro pro Jahr.
Modul 3: Maximal sparen mit Niedriglastzeiten
Das dritte Modul definiert künftig sogenannte Niedriglastzeiten, in denen die Netzentgelte laut FFE zukünftig auf nur 0,5 Cent/kWh reduziert werden. Voraussetzung ist ein Energiemanagementsystem, das den Verbrauch auch gezielt in diese Zeitfenster verlagert. Bei denselben Verbrauchswerten würden Einsparung von 650 Euro pro Jahr zusammenkommen.
Fazit: Mit E-AutoAntrag auf Netzentgeltreduzierung stellen und Stromtarif umstellen!”
Um euch den Einstieg zu erleichtern, haben wir einen ausführlichen Leitfaden-Artikel erstellt, der euch Schritt für Schritt zeigt, wie ihr das Vorgehen praktisch umsetzen könnt.